Die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht beschäftigt sich mit den Muskeln und Faszien unseres Körpers. Die Therapie besteht aus insgesamt drei Teilen bzw. Techniken. Dem "Rollen" mit einer Faszienrolle, aus speziellen Dehnübungen und der eigentlichen manuellen Therapie, der so genannten Osteopressur. Hierbei wir durch den Therapeuten Druck auf die Muskel- bzw. Sehnenansätze am Knochen ausgeübt und so eine Manipulation des Gewebes verursacht. Im Optimalfall stellt sich eine sofortige Erleichterung und Schmerzreduktion ein.
Die manuellen Techniken umfassen das Behandeln mit einer Faszienrolle (Faszientherapie) und die Osteopressur. Doch unerlässlich für langfristige Erfolge sind die "speziellen" Dehn- und Kräftigungsübungen, die Sie individuell auf ihre Schmerzproblematik abgestimmt, gezeigt bekommen. Nur das regelmäßige Üben bringt tatsächlich langfristige Erfolge und bringt Sie ihrem Ziel der Schmerzfreiheit ein Stückchen näher. Das Therapiekonzept nach Liebscher und Bracht ist demnach klassische Hilfe zu Selbsthilfe.
Dehnübungen sind eine effektive Strategie zur Verbesserung der Gesamtbeweglichkeit. Eine systematische Übersichtsarbeit konnte zeigen, dass das statische Dehnen, also das Halten einer Dehnung in der endgradigen Position, Vorteile gegenüber dem ballistischen oder dem PNF-Dehnen hat und kommt zu dem Ergebnis, dass zur Steigerung der Beweglichkeit ein Mindestpensum von wöchentlich fünf Minuten an mindestens fünf Tagen der Woche (z.B. Montag bis Freitag) ausreichend ist!*
Dies bedeutet für Sie, mit einem Zeitansatz von nur einer Minute pro Tag können Sie optimale Ergebnisse erzielen. Je nach schwere der Bewegungseinschränkungen und der Schmerzsituation erhalten Sie statistisch meist drei bis fünf Übungen. Selbst hier bleibt ihr tägliches Übungspensum mit bis zu fünf Minuten Training pro Tag überschaubar und leicht umsetzbar.
* E. Thomas, A. Bianco, A. Paoli, and A. Palma. (2018). The Relation Between Stretching Typology and Stretching Duration: The Effects on Range of Motion. International Journal of Sports Medicine, 39(4), 243-254. doi: https://doi.org/10.1055/s-0044-101146.